Wie lässt sich die Wohnung sicherer gestalten?
Eine große Sorge bei der Betreuung von Menschen mit Demenz ist, dass jederzeit ein Unglück passieren kann, weil etwa der Herd zu lange eingeschaltet wird oder Badewasser überläuft. Für solche Fälle gibt es inzwischen zahlreiche technische Lösungen wie Herdsicherungen, Rauch- und Wassermelder.
Beratung zur sicheren und demenzfreundlichen Wohnungsgestaltung bieten die Wohnberatungsstellen.
Wie lassen sich schwierige Situationen im Umgang mit Demenzkranken meistern?
Durch eine Demenz werden die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen beeinflusst, z.B. das Gedächtnis, die Orientierung, die Auffassung, das Denken, Rechnen, die Lernfähigkeit, die Sprache und das Urteilsvermögen. Im Verlauf der demenziellen Erkrankung gehen Erinnerungen an aktuelle Ereignisse verloren. Auch nahe stehende Personen werden nicht mehr erkannt. Dagegen sind lange zurück liegende Ereignisse häufig sehr präsent.
Angehörige können versuchen, diese Erinnerungen zu nutzen und in das Alltagsleben mit dem Demenzkranken einzubeziehen. Gemeinsam in alten Fotoalben blättern oder alte Lieder hören schafft oft wieder einen näheren Kontakt.
Doch manchmal eskalieren Situationen auch, wenn der Mensch mit Demenz in seiner eigenen Welt ist und Situationen nicht passend einordnen kann.
Zum Beispiel, weil er sich darüber wundert, warum dort im Bad so ein alter Mann im Spiegel zu sehen ist, und er sich in diesem Augenblick jung fühlt. Das kann den Menschen mit Demenz ängstigen. Dann ist es vielleicht sinnvoll, den Spiegel abzuhängen. Denn der Mensch mit Demenz lebt in seiner Welt und ist nicht mehr in der Lage, Anpassungsleistungen zu erbringen. Das muss seine Umwelt für ihn übernehmen.
So kann beispielsweise die Körperpflege am Waschbecken einfacher sein, als ein Wannenbad. Auch hier hilft, alte Lebensweisen und Rituale aus der Jugendzeit des Kranken zu kennen und zu nutzen.
Nutzen Sie Unterstützungsangebote!
Bitte beachten Sie, dass aufgrund der Corona-Epidemie Angebote wie Gesprächskreise, Pflegekurse und Beratungsbesuche zurzeit ausgesetzt sind oder nur unter Einhaltung von besonderen Hygieneregeln stattfinden können.
Gesprächskreise für Angehörige von Menschen mit Demenz erleben viele pflegende Angehörige als Entlastung. Dort findet ein Austausch statt mit Anderen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Hier stehen die pflegenden Angehörigen, die sich sonst immer zurücknehmen, im Mittelpunkt und können sich in einer verständnisvollen Atmosphäre austauschen und voneinander lernen. Die Gesprächskreise werden beispielsweise durch Alzheimergesellschaften, Kirchengemeinden oder Wohlfahrtsverbände organisiert und werden in der Regel kostenlos angeboten.
Sind Leistungen der Pflegeversicherung bewilligt, besteht ein Anspruch auf Beratungsbesuche zu Hause. Diese können von Pflegediensten oder anerkannten Beratungsstellen durchgeführt werden.
- Bei Pflegegrad 1 oder dem Bezug von Pflegesachleistungen (d.h. ein ambulanter Pflegedienst ist beauftragt) kann der Beratungsbesuch halbjährlich abgerufen werden.
- Bezieht man ausschließlich Pflegegeld in den Pflegegraden 2 und 3, muss er sogar halbjährlich,
- in den Pflegegraden 4 und 5 einmal alle 3 Monate abgerufen werden.
Wer einen Pflegebedürftigen versorgt, kann außerdem an so genannten Pflegekursen zum Thema Demenz teilnehmen. Dort erhalten die pflegenden Angehörigen oder ehrenamtlich Sorgenden Informationen über das Krankheitsbild Demenz, den Umgang mit dem Erkrankten und die rechtlichen Aspekte des Themas. Schwerpunkt ist immer auch die Entlastung der pflegenden Angehörigen, und wie sich Entlastungsmöglichkeiten im individuellen Fall umsetzen lassen.
Pflegekassen und Pflegestützpunkte sowie die Deutsche Alzheimer Gesellschaft oder die Landesinitiative Demenz-Service NRW informieren über Unterstützungsangebote vor Ort.