Teure Versprechen: Wenn die Partnersuche zum Geschäft wird

Pressemitteilung vom
Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt unterstützt Sammelklage gegen Freundschaftsvermittlungsagentur Kleeblatt
Fremdgehen
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Sie nutzen die Sehnsucht nach Liebe und Zweisamkeit aus, um damit Geld zu verdienen. Seit Jahren beschäftigt sich der Verbraucherschutz mit den Praktiken unseriöser Freundschaftsvermittlungen – und den Geschichten dahinter. Der Vorwurf: Horrende Preise, wenig Leistung.

Aus diesem Grund klagt die Verbraucherzentrale Sachsen gegen die Leipziger Freundschaftsvermittlungsagentur Kleeblatt E&M GmbH und ruft Betroffene auf, sich einer Sammelklage anzuschließen.

Zwei Klagen auf Unterlassung und Gewinnabschöpfung sind bereits eingereicht, um das unseriöse Vorgehen der Anbieter zu beenden. Eine Sammelklage soll nun dabei helfen, das verlorene Geld Betroffener zurückzuholen. 

„Wir gehen von einer hohen Dunkelziffer aus und möchten Betroffene ermutigen, Ihre Geschichte zu melden“, so Diane Rocke, Rechtsreferentin der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt. „Unsere Botschaft ist: Gehen Sie als Vorbild für andere voran und sprechen Sie darüber, was Ihnen passiert ist.“ 

Der Sammelklage anschließen können sich alle Verbraucher, die seit dem 13.10.2023 einen Vertrag mit Kleeblatt E&M GmbH abgeschlossen, die geforderte Summe (voll oder anteilig) gezahlt und bislang keine Rückerstattung erhalten haben. 

Die Verbraucherschützer fordern klare gesetzliche Regelungen und Sanktionen, um einen nachhaltigen Schutz für Verbraucher zu gewährleisten, zum Beispiel eine stärkere Reglementierung von Haustürgeschäften sowie Transparenz- und Lizenzpflichten.

Nach Einschätzung der Verbraucherschützer existieren mehrere Firmen, vor allem in Mittel- und Ostdeutschland, die ähnlich oder analog zu Kleeblatt arbeiten. Sie ähneln sich im Auftreten, der Ansprache und der Vertragsabwicklung.

Aus diesem Grund unterstützen die Verbraucherzentralen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen den Vorstoß der Verbraucherzentrale Sachsen. Auch hier können Verbraucher ihren Fall melden. Die Verbraucherzentralen kämpfen gemeinsam gegen diese Abzocke. Unternehmen wie Kleeblatt nehmen in Kauf, Betroffenen nicht nur einen finanziellen Schaden zuzufügen, sondern sie auch in eine psychische Notlage zu bringen, die vielleicht sogar ihre empfundene Einsamkeit verstärkt.

Die Verbraucherzentralen stehen allen Betroffenen zur Seite – auch jenen, die nicht mitklagen können, aber Ärger mit unseriösen Freundschafts- und Partneragenturen haben. Unsere Rechtsexperten lassen niemanden in dieser besonders belastenden Situation allein.


Das landesweite Servicetelefon der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt ist unter (0345) 29 27 800 für Auskünfte und Terminvereinbarungen zu erreichen. 

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
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Prämiensparverträge: Vergleich mit Stadtsparkasse München ist wirksam

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