Zinszahlungen bleiben aus – angelegtes Geld auch weg?

Pressemitteilung vom
Verbraucherzentrale warnt vor riskanten Nachrangdarlehen
Kapital
Off

Auf der Suche nach regionalen und gleichzeitig lukrativen Investitionen wurden Verbraucher im Internet auf die Colonia GmbH aufmerksam. Das Unternehmen, gegründet 2018 in Leipzig, befasst sich u.a. mit der Verwaltung von Immobilien und der Durchführungen von Bauvorhaben. Für Investitionen in ihr Unternehmen bot die Colonia GmbH über 8 % Zinsen an, auszahlbar monatlich. Ein schönes monatliches Zubrot dachten sich wohl Einige und investierten, oftmals sogar mehrfach.

Als die monatlichen Zinszahlungen plötzlich ausblieben und der Kontaktversuch zur der nunmehr in Chemnitz ansässigen Firma erfolglos verlief, wandten sich Investoren ratsuchend an die Verbraucherzentrale. 

Die Prüfung der Vertragsunterlagen ergab, dass die investierten Gelder dem Unternehmen als Nachrangdarlehen überlassen wurden. Das bedeutet, dass im Falle einer Insolvenz der Colonia GmbH die Ansprüche Verbraucher erst nach der Befriedigung aller anderen (vorrangigen) Gläubiger bezahlt werden. Im schlechtesten Fall gehen die Gläubiger von Nachrangdarlehen leer aus und erhalten ihr investiertes Geld nicht zurück. Nachrangdarlehen sind eine unternehmerische Risikobeteiligung und keine sichere Geldanlage. Die Internetseite der Colonia GmbH wurde inzwischen abgeschaltet. 

Betroffene Verbraucher sollten nun prüfen, ob bei Verträgen, die außerhalb von Geschäftsräumen oder im Fernabsatz geschlossen wurden, ein Widerruf noch möglich ist oder eine Kündigung erwägen.


Beratungen dazu bietet die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt online, telefonisch und in den Beratungsstellen persönlich vor Ort an. Das landesweite Servicetelefon der Verbraucherzentrale ist unter (0345) 29 27 800 für Auskünfte und Terminvereinbarungen zu erreichen. 

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
Ein Paar prüft die Rechung

Betrügerische Inkassoschreiben: Auf diese Konten sollten Sie nichts überweisen

Regelmäßig erhalten Verbraucher:innen betrügerische Inkassoschreiben. Die Verbraucherzentrale Brandenburg veröffentlicht Nummern von Konten, auf die Sie kein Geld überweisen sollten, die sogenannte Schwarzliste.
Geldmünzen vor Taschenrechner und Stift

Musterfeststellungsklage gegen Stadtsparkasse München

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Stadtsparkasse München haben sich auf einen Vergleich geeinigt. Dadurch können betroffene Verbraucher:innen unkompliziert Nachzahlungen für Ihre Prämiensparverträge erhalten. Das Bayerische Oberste Landesgericht informiert Verbraucher:innen, die sich der Musterfeststellungsklage angeschlossen haben, schriftlich über den Vergleich.

Vergleich: Prämiensparer:innen der Sparkasse München erhalten Zinsnachzahlung

Prämiensparer:innen erhielten jahrelang zu wenig Zinsen für ihre Ersparnisse. Deswegen klagte die Verbraucherzentrale gegen die Stadtsparkasse München. Nun haben beide Seiten vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht einen Vergleich geschlossen. Rund 2.400 Kund:innen erhalten dadurch nachträglich Geld überwiesen, häufig liegen die Beträge im vierstelligen Bereich.