Flagge der UkraineUnsere Solidarität gilt den Opfern des Krieges in der Ukraine. Die Verbraucherzentrale unterstützt Betroffene mit Informationen, die Sie hier finden.

Lactobact Junior Drops

Stand:
Ist es hilfreich einem 3- jährigen Kind diese Drops zu verabreichen? Stärkt es die Abwehr?
Off

Frage

Ist es hilfreich einem 3- jährigen Kind diese Drops zu verabreichen? Stärkt es die Abwehr?

Antwort

Aus unserer Sicht ist das Produkt nicht zu empfehlen. Grundsätzlich sollten Sie Ihrem Kind Nahrungsergänzungsmittel nur nach ärztlicher Rücksprache verabreichen.

"Lactobact Junior Drops“ ist ein Nahrungsergänzungsmittel mit Süßungsmitteln, probiotischen Bakterienkulturen, Vitamin C und Vitamin D. Das Produkt vermittelt den Eindruck, dass es bei Kindern die Abwehrkräfte stärken oder die Knochengesundheit erhöhen kann.

Die Verbesserung der Abwehrkräfte oder eine positive Wirkung auf die Darmgesundheit durch probiotische Bakterienkulturen konnten bisher jedoch nicht nachgewiesen werden.

Die gesundheitsbezogenen Angaben  "Vitamin C trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei" und "Vitamin D ist für ein normales Wachstum und eine normale Entwicklung der Knochen von Kindern erforderlich" sind zwar zulässig; dennoch vermitteln sie ein falsches Bild. Denn nur wenn ein Kind ein Defizit an diesen Vitaminen aufweist, führt eine Ergänzung zu einer Verbesserung der Körperfunktionen bzw. einer verbesserten Immunabwehr. 

In Deutschland sind Kinder im Schnitt ausreichend mit den meisten Vitaminen und Mineralstoffen versorgt. Nicht gänzlich erreicht werden die Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bezüglich Folsäure, Vitamin D, Eisen, Jod und Calcium. Referenzwerte sind aber nicht mit dem individuellen Bedarf gleichzusetzen. Deswegen bedeutet das nicht, dass betroffene Kinder einen echten Nährstoffmangel ausbilden.

Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind nicht optimal versorgt ist, dann besprechen Sie das bitte in Ihrer Kinderarztpraxis, z.B. im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen U7 bis U11.

Die DGE empfiehlt für ein Kind im Alter von ein bis vier Jahren eine tägliche Zufuhr von 20 mg Vitamin C. Mit ein bis zwei Portionen Obst oder einer kleinen Portion Gemüse ist dies bereits erreicht. Mit der Herstellerempfehlung von zwei Lutschtabletten pro Tag (25 mg) ist diese Empfehlung aber bereits um 25 Prozent überschritten. Die angegebenen Prozentzahlen für die Referenzmengen (NRV) auf der Verpackung sind die Werte für Erwachsene.

Eine zusätzliche Zufuhr von Vitamin D über Nahrungsergänzungsmittel (Säuglinge bekommen ein Arzneimittel) ist in diesem Alter in der Regel nicht erforderlich. Voraussetzung dafür sind aber regelmäßige Aufenthalte im Freien (ohne starke Sonnenschutzmittel), die eine ausreichende Bildung von Vitamin D über die Haut bewirken .

Auch gibt es keine "Abwehr-"Nahrungsergänzungsmittel wie das genannte Produkt, die eine Erkrankung Ihres Kindes mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) verhindern könnten.


Weitere Informationen finden Sie hier:

Ratgeber-Tipps

Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten
Viele Menschen müssen dauerhaft Medikamente einnehmen - Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder mit…
Lebensmittel-Lügen
Wissen Sie, was Sie essen?
Rindfleischsuppe ohne Rindfleisch, Erdbeerjoghurt, der Erdbeeren vorgaukelt,…
Frau im bunten dicken Wollpulli sitzt mit Teetasse und Heizkostenabrechnung vor einer Heizung

Unterstützung bei hohen Heizkosten: Ihr Recht auf Sozialleistungen

Auch Menschen mit regelmäßigem Einkommen können Anspruch auf Sozialleistungen bei hohen Heizkosten haben. Die Verbraucherzentrale erklärt, worauf Sie achten sollten.
Grafik mit Motiven

Neues Jahr, neue Gesetze: Was sich für Verbraucher:innen 2024 ändert

Von Verbraucherrecht über Finanzen und Energie bis hin zu Umweltfragen: Das neue Jahr bringt für Verbraucher:innen zahlreiche Neuerungen. Wir informieren Sie über die wichtigsten Änderungen für das Jahr 2024.
Bild eines betrügerischen Briefs

Betrügerische Schreiben zu Lotto und Gewinnspielen per Post

Die Verbraucherzentralen warnen vor Mahnbriefen mit unberechtigten Forderungen verschiedener angeblicher Kanzleien. In den Schreiben werden die Empfänger:innen aufgefordert, Geld für einen Dienstleistungsvertrag zu bezahlen. Wir sagen Ihnen, wie Sie reagieren sollten.