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Pseudovitamin Pangamsäure (Vitamin B15)

Stand:
Gibt es eine schädliche Wirkung, wenn man Pangamsäure einnimmt? Gibt es irgendeinen Nutzen, dieses Pseudovitamin zu ergänzen?
Off

Frage

Gibt es eine schädliche Wirkung, wenn man Pangamsäure einnimmt? Gibt es irgendeinen Nutzen, dieses Pseudovitamin zu ergänzen?

Antwort

Pangamsäure ist ein Zwischenprodukt des Cholinstoffwechsels und wird fälschlicherweise auch als Vitamin B15 bezeichnet. Als Antioxidans soll es angeblich die Sauerstoffversorgung der Zelle verbessern und den Körper „entgiften“.

Pangamsäurehaltige-Produkte enthalten keine chemisch definierte Substanz, sondern eine variierende Mischung verschiedener Stoffe. So können zum Beispiel Gluconsäure, Diisopropylamindichloracetat, Glycin und Dimethylglycin (DMG) enthalten sein. Einige Produkte werden auch nur unter der Bezeichnung DMG verkauft. Die Sicherheit einer Langzeiteinnahme dieser Stoffe oder Stoffgemische wurde nach unserem Kenntnisstand weder vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) noch von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bewertet. Im europäischen Schnellwarnsystem (RASFF) taucht Pangamsäure (Vitamin B15) als nicht zugelassene Substanz in Nahrungsergänzungsmitteln auf. Ein betroffenes Produkt wurde entsprechend zurückgerufen. Von der Amerikanischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (Food and Drug Administration, FDA) werden Präparaten mit Pangamsäure weder eine ernährungsphysiologische Bedeutung, noch eine ausreichende Sicherheit zugeschrieben, der Warenverkehr ist einzuschränken..

Wie der Begriff Pseudovitamin schon sagt, handelt es sich bei Pangamsäure nicht um einen Stoff, der lebensnotwendig ist bzw. vom menschlichen Körper nicht selbst hergestellt werden kann. Der Nutzen ist also fraglich. Die Substanz gilt als unsicher.

In diesem Sinne raten wir von der Verwendung eines Nahrungsergänzungsmittels mit Pangamsäure ab.

Natürlich vorhanden ist Pangamsäure beispielsweise in Erbsen, Hafer, Reiskleie oder Hefe.

 

Quellen:


U.S. Department of Health und Human Services: Sodium Pangamate (abgerufen am 21.09.2022)

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