Das Wichtigste in Kürze:
- Vor dem Fußballsommer 2024 fallen im Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen Adressen mit Trikots und Grills auf.
- Ob jemals Ware kommt, ist bei verdächtigen Auftritten fraglich. Auch bei Fälschungen gilt Vorsicht vor Zusatzkosten.
- Auf www.fakeshop-finder.de bieten die Verbraucherzentralen nach Eingabe der Shop-URL eine Ersteinschätzung an, ob es sich um einen Fakeshop handeln könnte.
Offizielle Trikots der deutschen Nationalmannschaft zu weniger als dem halben Preis, alles sofort verfügbar und kostenloser weltweiter Versand: Angebote, die zu gut klingen, um wahr zu sein. Und höchstwahrscheinlich wird eine solche Ware dann auch nie ankommen, das Geld schlicht weg sein. Andere Trikots werden zu noch niedrigeren Preisen mit dem Zusatz "Thai-Qualität" beworben, was offensichtlich auf gefälschte Billig-Produkte hinweisen soll.
Diese Shops hat der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen als Fake erkannt
Bei den als Fakeshop bewerteten Internetauftritten im Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen ist das Thema Fußball-EM angekommen.
Unter den 50 am häufigsten eingegebenen Adressen des Fakeshop-Finders finden sich im Juni 2024 zwei vermeintliche Trikot-Shops, die Anzeichen von Fakeshops tragen und entsprechend mit einer roten Ampel bewertet werden:
- emsports.de
- funftball.com
Seltener im Fakeshop-Finder gemeldet, aber ebenfalls mit Bezug zum Trikot-Kauf:
- jerseysfeverco.com
- trikotworld.com
- bundesligafanshop.com
- dfbjersey.com
- wangsoccer.com
- retrotrikots.de
- championfieldgear.com
- trikotfc.com
- fbball.com
- footballcustomiz.com
- aidasfussballtrikot.com
- superfootball.shop
- bestsoccerstore.cc
- soccerballofficial.com
- bestsportsball.com
- joyfballs.com
- adidasspezial.de
- fussballtrikot-gunstig.com
- vintagefootballshirts.de
- billigetrikots.com
- soccerballofficial.com
- bestsportsball.com
Zweites, erkennbares Trend-Thema: Grillen. Zu den Spielen im Fußballsommer mit Familie oder Freunden im Garten treffen? Wer dafür noch schnell und günstig Marken-Geräte anschaffen will, stößt offenbar besonders häufig auf Adressen wie:
- gartenshop-marsmann.de
- flammenfreude.de
- saroni-handel.de
Auch bei diesen Internetauftritten schlagen die Prüf-Mechanismen des Fakeshop-Finders Alarm.
Ob jemals Ware kommt, ist fraglich. Auf den Seiten finden sich teils intransparente Qualitätssiegel und Zertifikate, kein oder kein vollständiges Impressum, angebliche Geschäftsadressen, die in Wohngebieten liegen, oder falsche Umsatzsteuer-IDs. Erfahrungsberichte von Verbraucher:innen runden den negativen Eindruck ab.
Worauf kann ich bei Online-Shops achten?
Typische Warengruppen für Fakeshops sind Produkte, die zwar mehr als einige Euro kosten, aber eben auch nicht so viel, dass Verbraucher:innen besonders vorsichtig sind. Ein Heimtrikot ohne Namensaufdruck etwa kostet im DFB-Fanshop aktuell 100 Euro, mit Beflockung sind es 122 Euro. Klar, dass da viele gerne sparen möchten. Gibt es die Trikots online angeblich zur Hälfte, verlockt das leicht zu einem unbedachten Kauf.
Damit Sie nicht auf einen Fakeshop hereinfallen, achten Sie auf folgende Punkte:
- Auffällige Internetadresse
- (Un)Sichere Zahlungsweise
- Auffallend günstiger Preis
- Falsche Gütesiegel
- Kundenbewertungen
- AGB
- Impressum
Genauer beschreiben wir es in unserem separaten Artikel.
Auf www.fakeshop-finder.de bieten die Verbraucherzentralen nach Eingabe der Shop-URL eine Ersteinschätzung an, ob es sich um einen Fakeshop handeln könnte. Sie prüfen dazu verschiedene technische Hintergrundinformationen, beispielsweise zur Domain, IP-Adresse und zum Hosting-Land.
Was ist im Umgang mit gefälschter Ware wichtig?
Neben Fakeshops, die Geld kassieren, aber einfach gar keine Ware liefern, sind Trikots auch eine Gelegenheit für gefälschte Produkte. Tatsächlich sieht das deutsche Recht, wie die Verbraucherzentrale Brandenburg angesichts von Produkten zur EM erklärt, beim Kauf gefälschter Produkte für den Privatgebrauch keine Strafen vor. Werden diese aber aus dem Ausland geliefert, könnte die Markenfälschung vom Zoll beschlagnahmt werden. Dann entstehen weitere Kosten, wie zum Beispiel Einfuhrumsatzsteuern. Außerdem sind die Produkte meist von schlechter Qualität und können im schlimmsten Fall auch schadstoffbelastet sein.
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